Die meisten Internetseiten zur Ernährung befassen sich, ganz dem Modetrend folgend, mit dem Abnehmen. Da ich weder kalorienarm wandern noch abnehmen wollte, war also schonmal 80 bis 90% der gefundenen Materie wertlos.
Den Sites, auf denen es auch wirklich um sinnvolle Ernährung unter Belastungen usw. ging, konnte ich dann ein wenig was entnehmen. Leider gibt es auch hier kaum allgemeingültige Regeln was z.B. den Kalorienverbrauch angeht. Dieser schwankt doch sehr stark und hängt auch vom eigenen Körper/den körperlichen Belastungen/der Witterung ab.Für den Bohusleden sollte man sich gezielt Gedanken über den Lebensmitteleinkauf machen. Es gibt nicht viele Einkaufsmöglichkeiten und wenn, dann kostets ein wenig mehr, da es oft kleinere Dorfläden sind. (genauere Infos hier: FAQ)
Ich persönlich trage lieber ein paar Kilo mehr im Rucksack und bin unabhängig von den Läden. Eine 1 bis 2 Wochen Ration kann man ohne weiteres mitnehmen - wenn man gut plant.Beim Essen habe ich immer einen Kompromiss zwischen Ernergiegehalt/Gewicht/Geschmack/Kochzeit machen müssen. Das wird erfahrenen Outdoorern sicherlich nicht unbekannt sein.
Beim Frühstück sowie zum Mittagessen ist bei mir als Grundnahrunsmittel nach wie vor das gute Schwarzbrot angesagt. Guter Energiegehalt, länger sättigend. Pumpernickel ist z.B. auch gut verpackt und gut haltbar.
Als Belag für Morgens kam das gute alte Nutella zum Einsatz.
Andere Wanderer stehen z.B. mehr auf Haferflocken und Milch (aus Milchpulver).Für die Mittagspause ist als Belag z.B. Fisch aus der Dose oder Frühstücksfleisch (hält geöffnet und gut verpackt recht lange) ganz praktisch. Wie auch beim Nutella - ohne Butter oder Margarine weils nicht nötig ist und Gewicht spart.
Als "Wanderfutter" für Unterwegs hat sich bei mir das selbstgemachte Müsli bewährt. Es ist günstiger und oft auch gehaltvoller als das gekaufte. Aussehen tuts nicht so gut - schmecken dafür um so besser. Ein Rezept findet ihr am Ende der Seite.
Beim Abendessen gab es immer etwas Warmes.
Zurückgreifen kann man da z.B. auf die bekannten Trekkingmahlzeiten, wie sie z.B. bei Globetrotter angeboten werden. Einige schmecken gewöhnungsbedürftig, andere gar nicht schlecht.
preislich sind sie allerdings nicht immer so günstig. Dafür ist der Zubereitungsaufwand gering, die Kochzeit niedrig (spart Brennstoff) und der Energiegehalt ganz ok.
Eine sehr interessante Sache ist auch das spezielle Pemmikan. Man kann nicht sagen wonach es genau schmeckt, aber mir schmeckt es. Es ist eine Mischung aus diversen Zutaten, die zugleich einen sehr hohen Energiegehalt hat. Die Masse kann man mit verschiedenen Grundnahrunsmitteln mischen oder auch aufs Brot streichen. Ich persönlich finde es gemischt mit Reis am Besten. Kartoffelbrei oder Nudeln würde aber auch gehen. Vorteil: Viel Energie bei wenig Gewicht und Packmass. Nachteil: der Preis.
Ich selbst mische jeweils eine halbe Packung mit Reis für eine vollwertige Mahlzeit.
Erheblich günstiger sind natürlich die Lebensmittel aus dem Supermarkt. Immer wieder gerne genommen: Spaghetti (geringeres Packmass als Spiralnudeln) mit Fertigsoßen (Tomate, Käse, usw.).
Als Abwechslung gehen auch Tortellini.
Wer sich umschaut findet bestimmt noch weitere günstige Supermarkt-Trekking-Mahlzeiten.
Oder wie wäre es mit Rührei aus Trockenei und Milchpulver? Wenn man es gut würzt, kann es sogar schmecken.
Und für alle Angler: nehmt euch einfach die passenden Gewürze mit! Fische gibt's genug in den Seen.Um nicht Unmengen an Wasserflaschen mit mir herumzutragen und um der Gefahr von Durchfallerkrankungen zu entgehen, habe ich mich dazu entschlossen meinen Wasserfilter mitzunehmen, um aus den Seen der Umgebung klares Trinkwasser zu filtern. Es gibt jedoch einige Wanderer (darunter auch viele Schweden), die das Wasser ungefiltert aus den Seen trinken.
Alternativ gäbe es da noch Chlortabletten - aber der Geschmack ist halt anders.Während des Wanderns gibt's bei mir nur Wasser - erfrischend.
Morgens zum Brot eine heiße Tasse Milch aus Milchpulver (gleich ein paar Kalorien extra).
Abends zum warmen Essen eine Vitamin-Brausetablette (leichter als Obst - leider auch nicht so gut).Da ich mein komplettes Essen in der Regel dabei hatte, nutzte ich die Einkaufsläden auf dem Weg als Bonus (Süßigkeiten, Obst).
Thema Kochgeschirr:
Ich benutze derzeit das billigste Kochgeschirr aus Alu, was man kaufen kann. Bestehend aus einem kleinen Topf und einer Pfanne mit abnehmbaren Griff.
Die Pfanne ist zum Braten völliger Schrott - kein antihaft. Der Topf ist ganz ok. Wer braten will (auch Rührei) kauft sich besser eine kleine billige Pfanne im Supermarkt - bestes Preis/Leistungsverhältnis.
Wenn ich auf der Tour nichts braten möchte nehme ich die Alu-Pfanne mit (als Deckel für den Topf und zum Zwischenlagern der Nudeln wenn ich die Soße mache). Wenn ich etwas brate nehme ich die schwerere Antihaft-Pfanne aus dem Supermarkt mit (Topfdeckel, Zwischenlagerung und Braten in einem).Teller extra mitnehmen ist Unsinn, da nimmt man den Topf.
Becher extra kann man sich auch sparen. Mein Favorit ist das kostenlosen Tuppergeschenk "Schüttelbecher". Dafür kann man sich auch mal eine Tupperparty antun. Das Ding ist 1. Schüttelbecher (Milch und Soßen) 2. Messbecher 3. Trinkbecher 4. Wasserdichte Verpackung für empfindliche Dinge.
Hier ein Rezept für das selbstgemachte Schokomüsli : (updated 06/07)
Ergibt ca. 550 g fertige Masse
Öl in eine beschichtete Pfanne geben. Müsli dazu und kurz erhitzen.
Honig, Zucker, Vanillezucker, Salz und Zitronensaft dazugeben und verrühren.
Schokostreusel dazu. Verrühren.
Schon jetzt sollte die Masse ein wenig zusammenhalten. Zucker, Honig und Schokolade ist der "Kleister" zwischen dem Müsli.
Die Masse sollte heiß und gut verrührt sein.
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben.
Viereckige Stücke formen (kommt nicht auf Schönheit an).
Ca. 5 - 10 Min bei 150 Grad Umluft backen.
Je länger, desto knuspriger! Die Masse wird durch das karamelisieren des Zuckers auch hart, wenn sie abgekühlt ist.
Am günstigsten ist es, wenn man die "Riegel" später in Gefrierbeutel verpackt. Bewährt haben sich bei mir die teuren Toppits mit Ziploc Verschluss.